Streetfotografie mit einer Kompaktkamera ? Die richtigen Kameraeinstellungen !

with Keine Kommentare

 

Speed, Speed und nochmals Speed ist auf der Straße wichtig.
Jeder, der schon mal auf der Straße fotografiert hat, weiß wie schnell sich die Szene ändert. Eine schnelle Kamera ist wichtig !!! Gerade bei diesem Kriterium schwächelt die Kompaktkamera. Langsame
Einschaltzeiten und langsamer Autofocus ist die Regel. Was ist zu tun?
  • Sofortige Einsatzbereitschaft ist wichtig!

Oft dauert es erst einmal ein paar Sekunden, bis die Kamera sich eingeschaltet hat. Das Motiv ist in der Zwischenzeit verschwunden….. Das Problem der Einschaltzeit lässt sich einfach dadurch
umgehen, dass die automatische Endabschaltung der Kamera deaktiviert wird. Die
Kamera bleibt einfach im eingeschalteten Modus. Das geht zwar auf die
Akkukapazität, aber ein bis zwei Zusatzakkus ermöglichen auch mit eingeschalteter Kamera einen ausgiebigen Stadtbummel.

  • Manueller Focus statt Autofocus !

 

Viele Kompaktkameras bieten die Möglichkeit auf manuellen
Focus umzuschalten. Für mich ist das die wichtigste Option, damit die Kamera
Streetfotografie tauglich wird. Kaum ein Kompaktkameranutzer wird diese Option
bislang genutzt haben, für Streetfotografie ist der manuelle Focus aber eine
der wichtigsten Hilfen.
Durch den kleinen Sensor hat die Kompaktkamera einen sehr
großen Schärfentiefebereich. Wir stellen die Kamera jetzt auf Manuell und dann
auf eine Entfernung von etwa 2 m ein. Das geht entweder über eine Skala,
alternativ kann man einfach auf ein ca. 2 m entferntes Objekt scharf stellen.  Durch Wahl einer entsprechenden Blende z.B.
5,6 ist dann fast alles auf dem Foto scharf abgebildet. (Bei Kameras mit
größeren Sensoren sollte man auf f8/f11 abblenden) Die Kamera kann jetzt sofort
ohne jegliche Verzögerung durch den Autofocus ausgelöst werden.
Falls die Kamera einen sehr schnellen AF hat, kann man auch mit AF fotografieren. Es kann auch hilfreich sein, mit der Gesichtserkennung zu experimentieren. Die Kamera erkennt dann selbstständig Gesichter im Motiv und stellt darauf scharf. Das trifft aber m.E. nur für
Systemkameras zu, da bei den Kompakten der AF normalerweise zu langsam ist.

 

  • Die richtige Zeit / Blendenkombination für Streetfotografie
Ich verwende auf der Straße gerne kurze Zeiten von z.B.
1/125tel. oder 1/250tel. Der Vorteil bei diesen Zeiten ist, dass man auch aus
der Bewegung heraus fotografieren kann. Optimal ist es, wenn die Kamera im manuellen
Modus eine Isoautomatik bietet. Die Einstellung ist dann z.B. 1/250tel und
Blende 5,6; die ISO lässt man durch die Kamera wählen.  Sollte das nicht möglich sein, würde ich
Zeitvorwahl mit Blendenautomatik einstellen.

 

  • Die richtige Brennweite für Streetfotografie
Die klassischen Brennweiten für Street ist 50mm bzw. 35mm.  (jeweils auf Kleinbild umgerechnet) Man wählt
also Normalbrennweite bzw. einen leichten Weitwinkel. Diese Brennweiten haben
den Vorteil, dass die Aufnahme eine gewisse Intensität hat und Natürlichkeit
ausstrahlt.
Darüber hinaus wären noch 28mm und 70mm geeignet. 28mm
verlangen aber nach einem sehr kurzen Abstand zum Motiv und sind nicht
jedermanns Sache. Andererseits bringt der Weitwinkel Dynamik und Intensität ins
Spiel. 28mm sind auch gut für Fotos geeignet, bei denen nicht durch den Sucher
geschaut wird. Bei 28mm ist „mehr“ auf dem Foto und man hat in der
Nachbearbeitung etwas Reserve, wenn man den Ausschnitt noch verändern möchte.
70mm bieten sich für Einsteiger an, da der Abstand zum Motiv
relativ groß ist. Darüber hinaus hat man bei belebten Szenerien die Möglichkeit
sich einzelne Motive herauszugreifen.
Längere Brennweiten machen wenig Sinn, da die Bildaussage an
Nähe und Intensität verliert, die Personen wirken oft „abgeschossen“. Extremere
Weitwinkel sind etwas für Spezialisen, hin und wieder wird allerdings auch ein
24mm verwendet.
  • Leise soll’s sein !

In den Kameraeinstellungen sollten sämtliche
Geräusche deaktiviert werden. Das gilt für nervendes Piepen und auch für die
Lautstärke des Auslösegeräusches.

 

  • RAW vs. JEPG
Inzwischen bieten auch viele höherwertige Kompaktkameras die
Wahl zwischen RAW Format und JPEG. Normalerweise bin ich ein Fan vom RAW
Format, da man einfach mehr Möglichkeiten bei der Bildbearbeitung hat. Bei
Streetfotos sehe ich das nicht ganz so eng, hier kommt es nicht so sehr auf
technische Perfektion an.
Inzwischen wähle ich auch gerne JPEG und nutze sogar
die Kamerainterne Schwarzweissumwandlung. Die Kontrasteinstellungen erhöhe ich
dabei etwas. Für mich hat das den Vorteil, dass mich Lightroom nicht zu
Spielereien verleitet und die Fotos einen durchgängigen Look bekommen.

 

 

Ich hoffe, die Tipps helfen ein klein wenig, einfach mal ausprobieren !

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert